Wer wir sind und was wir wollen
Das Nationale Netzwerk Frauen und Gesundheit ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen aus Verbänden, Fachgesellschaften und Vereinigungen, die bundes- oder landesweit zum Thema Frauen/Mädchen und Gesundheit arbeiten.
- ist ein bundesweites Forum, um Informationen auszutauschen und Aktivitäten abzustimmen;
- vertritt gesundheitspolitisch die Interessen von Frauen;
- vernetzt sich innerhalb der EU und international für eine bessere Gesundheitsversorgung von Frauen;
- stärkt den Public-Health-Ansatz als Verknüpfung von Forschung, Praxis und Politik;
- initiiert Standards für eine frauenspezifische und geschlechtergerechte Gesundheitsforschung, Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung;
- richtet den Blick auf gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen (Salutogenese);
- setzt sich für eine gendersensible Hochschullehre und entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Humanwissenschaften ein.
Grundlagen der Arbeit sind die Ottawa-Charta (1986), die Abschlusserklärung der Weltfrauenkonferenz in Peking (1995) die Wiener Erklärung (1994) und die Agenda 21 (1992).
Gendersensible Sprachregelung
Als Netzwerk ist uns – ebenso wie unseren Mitgliedsorganisationen – ein intersektionaler Blick auf weibliche Lebensrealitäten und Lebensbedingungen sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit ein zentrales Anliegen. Vielfalt ist uns wichtig – auch was Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen anbelangt. Wir sind offen für die Belange von nicht-binären, intersexuellen und trans Menschen. Wir nehmen die Konflikte und Probleme wahr, die nicht-binäre, intersexuelle oder trans Menschen in der medizinischen und psychosozialen Versorgung haben. Denn viele Gesundheitsthemen, die das NW und unsere Mitgliedsorganisationen behandeln, betreffen sie auch. In diesem Sinn sind wir mit ihnen solidarisch.
Das Netzwerk Frauen und Gesundheit ist sich der gesellschaftlichen und politischen Diskussion über geschlechtergerechte, inklusive Sprache bewusst. Sie wird auch in einigen seiner Mitgliedsorganisationen geführt. Unter anderem wird diskutiert, ob die Binarität der Lebenswirklichkeit noch gerecht wird, und es wird gefordert, eine präzisere Sprache zu benutzen, um nicht-binäre, intersexuelle und trans Menschen nicht auszuschließen: Ein Teil der NW-Mitgliedsorganisationen lehnt Formulierungen ab, die Frauen sprachlich unsichtbar machen, obwohl sie mehrheitlich als Frauen von bestimmten gesundheitlichen Themen betroffen und in vielen Bereichen strukturell benachteiligt sind. Sie haben Sorge, dass Frauen unsichtbar werden, wenn sie sprachlich nicht mehr explizit benannt werden, und fürchten, dass hart erkämpfte Errungenschaften der Gleichberechtigung preisgegeben werden.
Als Ausgangspunkt für eine gendersensible Sprachregelung* verwendet das Netzwerk Frauen und Gesundheit daher eine Kombination aus einer feminisierten Schreibweise und dem Gender-Stern (1). Ziel ist es, Frauen in der sprachlichen Anwendung sichtbar zu machen und die geschlechtliche Vielfalt anzuerkennen. Das NNW sucht daher nach Formulierungen, die sowohl genderinklusiv sind als auch explizit Frauen sichtbar machen (2). Wir werden je nach Thema möglichst präzise sprechen und schreiben (3).
*In Bezug auf eine gendersensible Sprachregelung kann eine Kombination aus einer feminisierten Schreibweise und dem Gender-Stern eine geeignete Lösung sein, Frauen in der sprachlichen Anwendung einerseits sichtbar zu halten und eine geschlechtliche Vielfalt andererseits anzuerkennen. Damit verbunden sind folgende Schritte:
1) Der Gender-Stern als Regelfall und fest verankerte Schreibweise intern sowie nach Außen.
2) Dort, wo thematisch notwendig, werden Frauen explizit sprachlich ausgewiesen (Feminisierung)
3) Gendergerechte sprachliche Anpassung der Regelwerke (Satzung, GO, etc.) und Verwendung in allen Texten und Veröffentlichungen.